Die Insel

gibt es schon seit 1000 Jahren. Es gibt sie natürlich schon viel länger, aber unter dem Namen Lindau wird sie erstmals im Jahr 882 urkundlich erwähnt. Man geht davon aus, daß zwischen 810 und 820 ein Kloster auf der Insel gegründet wurde, und damit wurde der Anfang von Lindau als Stadt begründet. Genau so alt, evtl sogar noch älter, ist die Peterskirche, vielleicht die Kirche der Fischer, die sogar schon früher auf der Insel lebten.

Ein Markt, der sich zuerst in Aeschach auf dem Festland befand, wurde im Jahr 1079 aus Sicherheitsgründen auf die Insel verlegt, und die Stadt entwickelte sich. Die Stadt, die wir heute bei einem Insel-Spaziergang besichtigen können, mit ihren alten Häusern, ihren engen und engsten Gassen, ihrem – für manche unbequemem – Strassenpflaster. Und den Namen der Gassen: Fischergasse, Färbergasse, Schmiedgasse, Salzgasse, Metzgergasse, Pfeiffergässele, usw. Zu dieser Zeit waren die Vorteile, sich die Örtlchkeiten zu teilen wohl größer als jedes Konkurrenzdenken …

Mit Handwerk und Handel wuchs die Stadt, wurde schon ab dem 13ten Jahrhundert Reichsstadt, und so können wir neben den Häusern der Handwerker auch große Pratrizierhäuser – und andere große Bauten – bewundern. 

Doch zu den Sehenwürdigkeiten gehören neben den Gebäuden und Gassen vor allem der Hafen mit den lindauer Wahrzeichen Leuchtturm und Löwe, und auch am Hafen der Mangturm – der alte Leuchtturm. Zur Stadtbefestigung, der Stadtmauer aus dem 12ten bis 13ten Jahrhundert gehören der Diebsturm und die verschiedenen Schanzen: Gerberschanze, Römerschanze, Lindenschanze, Pulverschanze, usw.

Der See

Der Bodensee ist mit einer Fläche von 536 qkm der drittgrösste See Mitteleuropas – Plattensee und Genfer See sind grösser. Er ist zwischen Bregenz und Bodman 63 km lang und zwischen Friedrichshafen und Romanshorn 14 km breit. An seiner tiefsten Stelle auf der Höhe von Immenstaad ist er 251 m tief, und er liegt auf einer Meereshöhe von 395 m.

Schaut man über das “schwäbische Meer” Richtung Westen, Richtung Konstanz, so sieht man tatsächlich kein Ufer, sondern nur Horizont – wie am Meer. Man muss schon auf den Pfänder steigen, der Berg bei Bregenz, um Land zu sehen und dann doch Konstanz zu ahnen.

Drei Länder teilen sich die Ufer des Sees: Deutschland das Nordufer, die Schweiz das Südufer, und Österreich einen kleinen Abschnitt im Osten. Österreich mit seinem westlichsten Bundesland Vorarlberg, die Schweiz mit ihren Kantonen St. Gallen, Thurgau und Schaffhausen, und Deutschland mit Bayern und Baden-Württemberg.

Der Rhein ist der grösste Zufluß des Bodensees. Er entspringt in den schweizer Alpen und er mündet praktisch gegenüber der lindauer Insel in den See. Er mündet aber nicht nur in den See, sondern er fliesst bei Konstanz bzw Stein am Rhein wieder hinaus und begibt sich auf seinen Weg zur Nordsee. Der Rhein fließt also durch den Bodensee.

Neben der Insel Lindau gibt es noch mehrere Inseln im See: die Reichenau und die Mainau sind sicher die bekanntesten. Die Reichenau für ihren Obst- und Gemüseanbau, aber auch wegen dem ehemaligen Kloster Reichenau, das mit seinen drei früh- und hochmittelalterlichen Kirchen sogar zum Welterbe der UNESCO gehört. Die Mainau – gehört der Familie Bernadotte und ist die “Blumeninsel” im Bodensee – als touristisches Ausflugsziel praktisch obligatorisch.

Das Hinterland

Vor dem Hinterland sollte man vielleicht erst mal auf das Festland aufmerksam werden, das ja alles ist, was nicht Insel ist.

Hier kann man wunderbare Spaziergänge machen, immer am See entlang und beliebig weit. Drei km sinds zum Lindenhof-Park, ein wunderschöner Park mit alten Bäumen und einer grossen Liegewiese, für die, die Sonnenbaden und auch Schwimmen möchten. Gute zwei Kilometer weiter, und man kommt zur Halbinsel Wasserburg mit ihrem Schloss. Nach nochmal zwei Kilometern kommt man nach Nonnenhorn, einem Obst- und Wein-Dorf und dem Strandbad. Wer noch Energie hat geht weiter nach Kressbronn, nach Langenargen, nach Eriskirch, bis nach Friedrichshafen – das sind dann aber schon über 20 km und eher was fürs Fahrrad.

Natürlich kann man auch in die andere – östliche – Richtung gehen und die neun Kilometer nach Bregenz wandern. Die, die “richtig” Wandern wollen gehen weiter die ein-einhalb Stunden hoch auf den Pfänder. Hier kann man die unglaubliche Aussicht über den See, aber auch in alle anderen Richtungen genissen, ins Allgäu, nach Österreich, in die Schweiz. Auf den Pfänder fährt auch eine Seilbahn, aber natürlich kann man auch einfach in Bregenz bummeln. Bregenz ist ja immerhin Landes-Hauptstadt von Vorarlberg.

Das Hinteland nun bietet beste Möglichkeiten für Spaziergänge und Wanderungen, zum Hoyerberg oder zum Entenberg, jeweils um die 3 km, zum Taubenberg, ca. 5 km, noch Unter- oder Oberreitnau, 6 km, zum Schloß Achberg, das sind dann schon 11 km, und von dort eine wunderbare Wanderung entlang der Argen bis zum See.